Mobbing am Arbeitsplatz: Was du als Betroffene/r tun kannst

Mobbing am Arbeitsplatz ist eine ernste Angelegenheit, die sowohl die mentale als auch die physische Gesundheit stark beeinträchtigen kann. Wenn du von Mobbing betroffen bist, ist es wichtig zu wissen, dass du nicht alleine bist und es Wege gibt, sich zu wehren und Unterstützung zu finden. In diesem Artikel gebe ich dir, aus meiner Erfahrung als systemische Beraterin, konkrete Handlungsempfehlungen, um deine Situation zu verbessern.

 

 

Was ist Mobbing?

 

Mobbing umfasst wiederholtes, systematisches Fehlverhalten, das darauf abzielt, eine Person zu schikanieren, zu demütigen oder auszugrenzen. Dies kann durch verbale Angriffe, soziale Isolation, ungerechtfertigte Kritik oder gezielte Sabotage geschehen. Es ist wichtig zu erkennen, dass Mobbing nicht nur persönliche Schwächen betrifft, sondern oft ein Symptom für größere organisatorische Probleme ist.

 

 

Handlungsempfehlungen für Mobbingopfer

 

 

1. Dokumentation

 

Eine gründliche Dokumentation ist ein entscheidender erster Schritt, um gegen Mobbing vorzugehen. Halte fest:

 

  • Datum und Uhrzeit: Notiere den genauen Zeitpunkt jedes Vorfalls.
  • Beteiligte Personen: Wer war involviert?
  • Beschreibung des Vorfalls: Was genau ist passiert?
  • Zeugen: Gab es Personen, die den Vorfall beobachtet haben?

 

Diese Aufzeichnungen können später als Grundlage für Gespräche mit Vorgesetzten hilfreich sein oder für möglicherweise rechtliche Schritte.

 

 

2. Unterstützung suchen

 

Es ist wichtig, sich Unterstützung zu holen. Sprich mit:

 

  • Vertrauenspersonen: Familie, Freunde oder vertrauenswürdige Kolleginnen und Kollegen können emotionalen Rückhalt bieten.
  • Betriebsrat oder Personalvertretung: Diese Gremien sind dafür da, Mitarbeitende zu unterstützen und können offizielle Beschwerden weiterleiten und Maßnahmen einleiten.
  • Externe Berater: psychosoziale BeraterInnen,  PsychotherapeutInnen oder spezialisierte Mobbingberatungsstellen können dir professionelle Unterstützung und Strategien anbieten.
  • akute Krise: www.telefonseelsorge.at oder 142 (täglich 0–24 Uhr)

 

3. Grenzen setzen

 

Lerne, klare Grenzen zu setzen, um dich zu schützen. Das kann beinhalten:

 

  • Direkte Ansprache: Kommuniziere klar und unmissverständlich deine Grenzen. Dies kann durch direkte Aussagen geschehen, wie z.B. „Ich fühle mich unwohl, wenn…“ oder „Es ist für mich nicht akzeptabel, dass…“.
  • Selbstbewusstsein: Verwende eine klare und selbstbewusste Sprache, ohne aggressiv zu wirken.

 

4. Offizielle Beschwerde einreichen

 

Wenn sich die Situation nicht verbessert, erwäge, eine formelle Beschwerde einzureichen:

 

  • Vorgesetzte oder Personalabteilung: Nutze deine Dokumentation, um deine Beschwerde zu untermauern. Eine gut strukturierte und sachliche Darstellung deiner Erlebnisse kann helfen, ernst genommen zu werden.
  • Beschwerdeverfahren: Informiere dich über die offiziellen Beschwerdeverfahren in deinem Unternehmen.

 

5. Rechtliche Schritte erwägen

 

In schwerwiegenden Fällen kann es notwendig sein, rechtliche Schritte zu erwägen:

 

  • Anwalt für Arbeitsrecht: Konsultiere einen Anwalt, der auf Arbeitsrecht spezialisiert ist, um deine Optionen zu besprechen. Mögliche rechtliche Schritte können Arbeitsgerichtsverfahren oder Schadenersatzklagen sein.

 

6. Eigene Gesundheit priorisieren

 

Deine Gesundheit hat oberste Priorität. Achte auf dich selbst:

 

  • Gesundheitspflege: Achte auf ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung.
  • Psychologische Unterstützung: Überlege, psychologische Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um Stress abzubauen und emotionale Belastungen zu bewältigen.
  • Auszeiten nehmen: Wenn möglich, nimm dir eine Auszeit, um dich zu erholen und wieder zu Kräften zu kommen.

 

Fazit

 

Mobbing am Arbeitsplatz ist eine belastende Erfahrung, aber du musst diese Situation nicht alleine durchstehen. Indem du dokumentierst, Unterstützung suchst, klare Grenzen setzt und gegebenenfalls rechtliche Schritte erwägst, kannst du aktiv gegen Mobbing vorgehen. Denke daran, dass deine Gesundheit und dein Wohlbefinden oberste Priorität haben.

 

 

Wenn du Hilfe benötigst, scheue dich nicht, professionelle Unterstützung zu suchen!!!

 

Bei mir in der Praxis findest du ebenfalls einen vertrauensvollen und geschützten Raum um deine Mobbing Erfahrungen und Erlebnisse zu schildern, um für dich neue Lösungswege zu reflektieren und um neue Handlungsmöglichkeiten zu eröffnen.

 

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